Aufgaben von Versorgungsschiffen

Die Lüneburg mit Schnellbootgeschwader im Päckchen
Die Lüneburg mit Schnellbootgeschwader im Päckchen
Versorger Lüneburg versorgt Schnellbootgeschwader mit Kraftstoff
Versorger Lüneburg versorgt Schnellbootgeschwader mit Kraftstoff

Von den kleinen Versorgern der Lüneburg-Klasse gab es acht Schwesterschiffe. Jedes trug den Namen einer deutschen Stadt, der auf „-burg“ endete. Aufgabe dieser Versorgungsschiffe ist es, fernab von ihren heimischen Stützpunkten operierende Flottenverbände im Rahmen der Einsatzversorgung mit Kraftstoffen, Munition, Wasser, Verpflegung und sonstigen Verbrauchsgüter während der Fahrt in See zu beliefern.

Damit sichern sie die Einsatzfähigkeit der Einheiten wie Zerstörer, Fregatten, Schnellboote und U-Boote. Der Aktionsradius dieser Verbände wird erheblich vergrößert und sie sind unabhängig von Häfen.

Die Versorger waren bestimmten Einheiten oder Verbänden zugeordnet und für deren Versorgung in See ausgerüstet. Sie verfügten über zwei Lademasten und Seeversorgungsgeschirre. Hierzu zählten Manila- und Draht-Hochleinen-, sowie Spanntrossengeschirre und eine Heckversorgungseinrichtung zur Heck-Bug-Beöling.

 

Versorgungsmanöver im Skagerak mit der Meersburg

Sie konnten Güter und Flüssigkeiten während der Fahrt von Schiff zu Schiff zu übergeben. In den 70er Jahren wurden neue Seeziel-Waffensysteme für Kampfeinheiten eingeführt, was zur Folge hatte, das sich auch die Versorgungseinheiten auf die Lagerung und den Transport dieser neuen Systeme einstellen mussten. Da die Nutzung der bisherigen Struktur der Schiffe nicht möglich war, wurden im Zeitraum von 1975 bis 1984 fünf Versorger der Klasse 701 bei MWB in Bremerhaven umgebaut und erhielten den Typenzusatz C, D bzw. E. Die fünf Versorger wurden nicht alle auf die gleiche Art umgebaut: Bei den Einheiten Coburg,Glücksburg, Saarburg und Meersburg wurde zwischen den Abteilungen VI und VII eine neue Sektion VI a von 10,5 m Länge eingefügt. Die Freiburg wurde an gleicher Stelle sogar um 14,3 m verlängert, da man auf der Schanz ein Hubschrauber- Landedeck errichtete.

 

 

 

Versorgungsgeschwader heute

Die Ursprünge des Troßgeschwaders reichen bis in die Anfänge der Bundesmarine zurück. 1959 gab es bereits erste Kommandostrukturen einer Versorgungsflottille in Cuxhaven, seit 1967 existierten das 1. und 2. Versorgungsgeschwader mit Sitz in Kiel und Cuxhaven. Anfänglich erhielt die Versorgungsflottille mit den Versorgern der "Lüneburg"-Klasse und "Westerwald"-Klasse Mitte der 60er Jahre eigens für die Marine gebaute Schiffe, die bis weit in die 90er Jahre Träger der Seeversorgung für die Deutsche Marine waren. Damals schon gliederten sich die Einheiten in militärisch und zivil besetzte Klassen auf. Beispielsweise wurden die Hochseeschlepper fast ausnahmslos von zivilen Besatzungen gefahren. Die Kapitäne und Offiziere kamen von verschiedenen Bergungsreedereien. Die Versorger der "Lüneburg"-Klasse waren dagegen rein militärisch besetzt. Diese Besonderheit eines gemischten Verbandes zeichnet das Troßgeschwader noch heute aus. 1994 wurde die Versorgungsflottille im Rahmen der Umstrukturierung aufgelöst und die beiden Versorgungsgeschwader der damaligen Zerstörerflottille in Wilhelmshaven zugeordnet. Seit 1997 unterstehen die ehemaligen Einheiten der beiden Geschwader dem Kommandeur Troßgeschwader mit Sitz in Wilhelmshaven. Heute gehören zu diesem Geschwader insgesamt 10 Einheiten, verteilt auf die Stützpunkte Wilhelmshaven und Kiel. Die Troßschiffe wurden auf den Nord- und Ostsee-Bereich verteilt, um den beiden Einsatzflottillen der Deutschen Marine jederzeit schnellstmöglich für Unterstützungs- und Übungsvorhaben zur Verfügung stehen zu können.

Einheiten des Troßgeschwaders

Hall-Nummer Name des Schiffs Indienststellung
A 1411 Berlin 11.04.2001
A 1412 Frankfurt

27.05.2002

A 1413 Bonn

13.09.2013

A 1442 Spessart

05.09.1977

A 1443 Rhön

23.09.1977

A 1425 Ammersee

02.03.1967

A 1426 Tegernsee

23.03.1967

A 1451 Wangerooge

09.04.1968

A 1452 Spiekerroog

14.08.1968

A 1458 Fehrman

01.02.1967

Auszüge aus "Leinen los"

LL_Onlineversion_Ausgabe04-2012.pdf
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